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1. Geschichte des Mittelalters - S. 211

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung ?c. 211 fein zweiter Sohn, welcher sich als Geißel in Calais befand, von dort entwichen war, begab sich der König wieder nach England, um feinem Versprechen treu zu bleiben, und starb daselbst (1364). Ihm folgte fein tapferer und edeldenkender Sohn Carl V. oder der Weise (1364—1380), welcher bcn Engländern nicht nur alle Eroberungen s=rtl„i b« wieder entriß, sondern auch in die englischen Provinzen mit Hülfe feines ®ue§din- der trefflichen Feldherrn Bertrand du Guesclin siegreich vordrang, der den Sä Jtuhm des schwarzen Prinzen durch feine sühnen und glänzenden Siege 2mfen' von jetzt an verdunkelte. Carls früher Tod war ein großer Verlust für Frankreich. Ein Beweis ferner wahrhaft königlichen Gesinnung ist fein Ausfpruch: „Ich finde die Könige nicht weiter glücklich als darin daß sie die Macht haben, Gutes zu thun." Desto trauriger war die Lage des Landes unter der Regierung feines Sohnes Carls Vi. Da Carl vi. derselbe minderjährig war, so stritten sich ferne Oheime um die Regent- toitb roal|n* fchaft und bedrückten das Land mit harten Steuern. Kaum aber hatte ^^ Carl die Regierung selbst übernommen, so ward er wahnsinnig. Man meiß nicht, ob die Sinnlosigkeit feiner Gemahlin Jsabella von Baiern ober der Mord einiger Edelknaben die Geisteskräfte des Königs zerrüttet hakn; fest steht, daß ein gräßliches Unglück auf einem Maskenballe, welchen der König mit feinen Freunden als Wilde verkleidet besuchten und wobei der Beiheerte, zottige Anzug derselben Feuer fing, allen Indern das Leben raubte, des Königs Wahnsinn aber unheilbar machte. Um den Komg aber zu zerstreuen, führte man das Kartenspiel ein, weshalb noch jetzt die Karten französische Namen tragen. Die Befehdungen der burgundifchen und orleanistifchen Partei wurden heftig und ergriffen sogar die königliche Familie. Während die Königin auf die ©ette der Burgunder trat, hielt ihr Sohn, der Dauphin Carl, zu den Orleanif en. Darum wollte die sittenlose Mutter denselben von der Thronfolge ausgeschlossen wissen und übertrug im Einverständnisse mit dem Herzoge von Burgund Heinrich von England die französische Krone welcher rmt emem ansehnlichen Heere landete, die mörderische Schlacht Krieg zwischen zmcourt gewann (1415) und einen großen Theil von Frankreich $eün'id) D0n «o ert, D-r Dauphin Carl Vii. nannte sich auch Könige er hieß ^ freilich wegen seiner geringen Mittel spottweise nur der kleine Koniq mm Bourges, wo er residirte. Vereint brachen die Engländer und -Burgunder gegen chn auf, eroberten alles Land bis an die Loire und Ichntten schon zur Belagerung von Orleans, als in der höchsten Rot dem Kon,g Carl m der Person der Jemine d'arc ein rettender Engel Carl Vii. 14*

2. Geschichte des Mittelalters - S. 213

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung 2c. 213 ein Geheimnis mittheilte, welches Niemand außer dem Könige wissen konnte, faßte er Zutrauen, und um ihre göttliche Sendung außer Zweifel zu setzen, ließ er das Mädchen zuerst durch eine Versammlung von Geistlichen, dann durch das Parlament zu Poitiers prüfen. Alle thaten den Ausspruch, Johanna sei von Gott zur Rettung Frankreichs gesandt. Es ward beschlossen, dem gottbegeisterten Mädchen die Leitung des Heeres anzuvertrauen und Johanna nach Blois zu schicken, um dort die Anstalten zum Zuge nach Orleans zu treffen. Sie erhielt ihrem Verlangen gemäß ein Schwert, welches man nach ihren Angaben hinter dem Altare der Katharinenkirche zu Fier-Bois aussuchte, eine vollständige Ritterkleidung und eine weiße mit Lilien gestickte Fahne, woraus Gott mit der Weltkugel in der Hand und zwei knieende Engel ihm zur Seite dargestellt waren mit der Inschrift: „Jesus Maria!" Diese Fahne trug sie, um das Schwert nicht gebrauchen zu müssen. In Blois angelangt, führte sie unter den zügellosen Soldaten Johanna ent strenge Zucht, gute Sitten und Andachtsübungen ein, damit sie der W^eans Hülfe Gottes würdig seien. Sie befahl, daß alle beten, die Messe hören, beichten und crnnmuniciren sollten. Alles Fluchen, Spielen, Plündern wurde bei harter Strafe verboten. Auch follte eine Schar von Priestern unter einem besonderen Banner den Zug begleiten. Fast ohne Widerstand erreichte man Orleans. Während die französische Besatzung nach einer andern Seite hin einen Ausfall machte, brachte Johanna die Lebensmittel glücklich in die ausgehungerte Stadt. Man empfing sie wie einen Engel des Himmels. Ihr erster Weg war nach der Kirche, Gott zu danken. Darnach legte sie ihre Rüstung ab und ruhte aus. Sie ließ jetzt die Engländer auffordern, in ihre Heimat abzuzrehen. Anfangs spotteten diese ihrer Mahnung; als das Mädchen aber, die Fahne in der Hand, in Begleitung des Grafen von Dunois wiederholt glückliche Ausfälle machte, verwandelte sich der Spott in Furcht. Eine Schanze nach der andern ward genommen, und die siegenden Franzosen nötigten zuletzt den Feind, die Belagerung von Orleans aufzuheben. In einem dieser Gefechte ward Johanna durch einen Pfeilfchuß am Halse verwundet. „Der Jungfrau von Orleans" blieb nunmehr übrig, die schwierigere und führt den Ausgabe zu lösen, den König zur Krönung nach Rheims zu führen. Ä8ni9 »uc Obwohl die Franzosen überall siegreich auftraten und namentlich einen ^eim^ glänzenden Sieg bei dem Dorfe Patay erfochten, welcher der Blüte des englischen Heeres das Leben kostete und dem gefürchteten englischen Feldherrn Talbot Gefangenschaft brachte, so hielten die französischen Räthe den weiten Weg nach Rheims mitten durch die Posten und

3. Geschichte des Mittelalters - S. 212

1878 - Mainz : Kunze
212 Vierte Periode des Mittelalters. Die Jugend- Jeanne d'arc, die Tochter wenig bemittelter, aber frommer, red-geschichte der und thätiger Landleute, war 1412 im Dorfe Domremy bei Vau-^"cruang0" couleurs an der westlichen Grenze Lothringens geboren. Von ihren (141-2-1431). (Aftern zu allem Guten angehalten, betrieb sie anfangs alle Geschäfte des ländlichen Lebens mit Fleiß und Vorliebe. Man rühmte ihre Sanftmuth, ihre Frömmigkeit und Gottesfurcht. Sie pflegte die Kranken, half den Armen, ging täglich zur Kirche und nahm häufig das heilige Abendmahl. Dabei neigte sie entschieden zur religiösen Schwärmerei. In der Nähe von Domremy stand ein Wunderbaum, eine schöne Buche, welche nach einer alten Sage von Feen umgeben war; eine als wunderkräftig gepriesene Quelle fprudelte unweit derselben hervor. Dort pflegte Johanna mit ihren Gespielinnen in schönen Sommernächten zu singen und zu tanzen. Aber seit ihrem 13. Jahre mied sie Gesang und Tanz, lebte still und in sich gekehrt und war so eifrig mit Andachtsübungen beschäftigt, daß sie von ihren Freundinnen oft verspottet wurde. Engel und Heilige erschienen ihr, wie sie später versicherte, damals zuerst, und wenn sie recht inbrünstig betete, war sie immer der himmlischen Erscheinung gewiß. Mit tiefem Schmerz erfuhr Johanna, wie ihr Vaterland in immer größeres Elend versank, wie der unglückliche Dauphin Carl Vii., welcher König hieß, ohne gekrönt werden zu können, Johanna faßt rettungslos verloren schien; in ihrem Innern stand es fest, nur Gott schln/den Eönne dem armen Lande helfen. In solcher Stimmung glaubte sie König und himmlische Gestalten zu schauen, die Engel Gabriel und Michael, die ~ heilige Katharina und andere zu vernehmen, welche ihr geboten, Orleans retten, zu entsetzen und den Dauphin zur Krönung nach Rheims zu führen. Von diesem Glauben getrieben, verließ das siebzehnjährige Mädchen das elterliche Haus, ging mit ihrem Oheim Durand Lapart nach Vaucouleurs, meldete sich bei dem dortigen Befehlshaber, dem Ritter Baudricourt, und verlangte von ihm zum Könige geführt zu werden, weil Gott ihr befohlen habe, Frankreich zu retten. Der Ritter hielt sie anfangs für eine Schwärmerin und wies sie ab. Da sie aber bei ihrem Vorhaben behaute, und manche aus feiner Umgebung dem Helden-müthigen Mädchen das Wort redeten, so willigte er endlich ein, gab ihr Kleidung, Rüstung und Pserd und sandte sie in Begleitung zweier Ritter zum König, welcher auf dem Schlosse Chinon unweit Bourges weilte. Sie erkannte denselben trotz seiner unscheinbaren Kleidung inmitten seines glänzenden Hofstaates sogleich, theilte ihm den von Gott Man erkennt ihr gewordenen Austrag mit und bat ihn, sie schleunigst nach Orleans Ihre göttliche senden. Carl wußte nicht, ob er ihren Offenbarungen trauen oder Sendung an. Ö 1 M 7 „ „ „ ' „ ^ < sie für ein teuflisches Blendwerk halten sollte. Als ihm aber Johanna

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 64

1876 - Mainz : Kunze
64 Erste Periode der neueren Geschichte. in einer Versammlung zu Dordrecht ihre religiösen Angelegenheiten und Die entwarfen ein eigenes Glaubensbekenntnis. der Spanier. Jahre 1576 starb unerwartet Requesens. Die spanischen Soldaten, denen man längere Zeit den Sold schuldete, überfielen nun wie Räuber Städte und Dörfer und plünderten namentlich Mastricht und Antwerpen aufs grausamste aus. Antwerpen konnte sich von diesem Schlage nie erholen. Die Provinzen Brabant, Flandern, Artois und Hennegau vereinigten sich daraus mit Holland und Seeland und schlossen jdvn ^uan ©enter Pacisikation auf die Bedingungen der Glaubensduldung L'austria urt^ Entfernung der fremden Söldner. Da erschien ein neuer Statthalter rid)Wmd)t§ in der Person des Don Juan d'austritt, eines natürlichen Sohnes Karls Y. und det schönen Barbara Blumberger aus Regensburg, welcher wegen feiner Schönheit, feiner Tapferkeit und feines hochstrebenden Sinnes allgemein bewundert wurde und 1571 bei Lepanto einen glänzenden Cieg über die dürfen erfochten hatte. Allein auch er vermochte nicht den Ausstand zu bewältigen und machte den Widerstand der Niederländer durch seine Treulosigkeit und Wortbrüchigkeit nur noch nachdrücklicher. Ein ansteckendes Fieber machte seinem Leben im Lager bei von Parma d^amur ein Ende (1578). Glücklicher war der folgende Statthalter, Alexgewinnt die ander Farnese, der Sohn Margaretha's von Parma. Als gewandter Mann südlichen, benutzte er die religiöse Uneinigkeit der Niederländer, versprach ihnen Entfernung der spanischen Truppen und Wiederherstellung der alten Frei-^Crtiet ^eiten' m eifri9er Katholik gewann er bald die südlichen, meist katho-11584 Äschen Provinzen, während Wilhelm von Dranien die protestantischen im Norden in der Union zu Utrecht einigte (1579) und dadurch den Grund zu der Republik der Vereinigten Niederlande legte. Noch erkannten t>ie letzteren den König Philipp als ihren rechtmäßigen Herrn an; als aber derselbe den Prinzen von Dranien ächtete und einen Preis von 25,000 Goldgulden auf seinen Kops setzte, ward er von ihnen 1581 für abgesetzt erklärt. Drei Jahre später erschien ein fanatischer Katholik, Balthasar Gerard, bei dem Prinzen und erschoß denselben zu Delft, um das Blutgeld zu verdienen.*) Moritz von Dramen, der Sohn des Ermordeten, übernahm die Stelle des Vaters. Der 17 jährige Jüngling nördlichen Feldherr und Staatsmann dem Vater nicht nach, und half die Provinzen. Selbständigkeit und Unabhängigkeit der Niederlande befestigen, während im Süden Alexander von Parma eine Stadt nach der andern, Gent, Brüssel, Mecheln, Nymwegen und zuletzt (1585), nach denkwürdiger Belagerung, Antwerpen in feine Gewalt bekam. Allein Philipp von Spanien ward *) Die Familie des getöbteten Gerard wurde von Philipp von Spanien in den Adelstand erhoben.

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 299

1830 - Berlin : Reimer
299 noi und dem Rhonegebket gegen No. zum Plateau von Langres. Bevor der Höhenzug dasselbe erreicht zeigt er zwei Einsenkun- gen, Tragplätze, durch welche der Kanal des Centrums und der Kanal von Burgund geführt sind. Zwischen beiden liegt auf dem Ostrande des Höhenzuges die Cote d'or gegen das Saonethal, 1700' hoch. Das Plateau von Langres ist das Verbindungsglied zwischen Hochfrankreich und der zweiten oder mittlern Gruppe der Westhalbe des westeuropäischen Berggürtels Es erstreckt von der Seinequelle immer , der Hauptwasserscheide folgend in No. Richtung 20 Meilen lang, bei einer Breite von nur ■ 5 Meilen, bis zur Quelle der Saone. Seine mittlere abso- lute Höhe beträgt 1000 bis 1200'. Erlaüterung 2. Die mittlere Gruppe, der Gebirgs- zug der Vogesen. Dieser Gebirgszug steigt aus der Ebene in der Gabelung, welche der Zusammenfluß des Doubs mit der Saone bildet, so wie aus den Flächen des Plateaus von Langres plötzlich auf zu ansehnlicher Höhe. Er geht von Ssw nach Nno , also in der Normaldirektion der gan- zen Westhalbe des Berggürtels; seine Länge beträgt 30 M., die mittlere Breite 5 Meilen. Die Vogesen begleiten einen Theil des mittlern Rheinthals von da an, wo dasselbe beim Uebergange aus dem Oberlauf die große winkelrechte Krüm- mung gegen N. macht, bis zu einem Punkte welcher der Mündung des Neckarrthals gegenüber liegt. Am höchsten sind die Vogesen in ihrem südlichen Theile, hier an den Quel- len der Mosel liegt der höchste Gipfel, der Balon von Sulz mit 4415' absol. Höhe, nordwärts zur Breusch sen- ken sie sich hinab und jenseits dieses Flusses geht der Ge- birgszug in weite Flächen über, wo der Ca lmet mit 2077, *> die höchste Gipfelerhebung ist. Dieser nördliche Theil der / Vogesen heißt^H ardt. Steil fallt der Gebirgszug ab gegen pfr . S. in die Ebene des Doubs Thales, gegen O. in das Rhein» ^tyal, und gegen.n in die 750' hohe Ebene von Kat- >,«^0*Tserslautern, welche das Rheinthal mit dem Saarthale an dec^ Mündung der Blies in Verbindung steht. Gegen W. f' „ senken sich die Vogesen allmählig in mehreren Stufen zum Plateau von Loth aringen hinab, das sich 800' hoch in einer Breite von circa 30 d. Meilen über die Mosel und Maas hinaus innerhalb des Stromgebiets der Seine durch die Flächen der Champagne sanft verlaüft in das Tief, land von Orleannais, Paris und der Picardie, welches südwestwärts mit der Touraine und Poitou und nordwärts mit der Tiefebene des Rhein-Deltas und dem germanischen Flachlande in Verbindung steht, westwärts aber an der Küste des britischen Kanals, zwischen der Seine und Somme Mündung seine Gränzen findet. Erlaüterung 3. Die nördliche Gruppe, die nieder- rh etnische Vorterrasse. Jenseits der Ebene von Kai-

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 215

1830 - Berlin : Reimer
215 3. Das Gebiet des Ad vor, ein kleines Wasser, system im äußersten. Westen des Kontinentaldrciccks von Eu, ropa, südwestlich vom Garonne Gebiet. Die Quelle des Adour liegt ungefähr 9 d. M. Wnw. von der Quelle der Garonne; der Flußlauf geht N., dann W. und nimmt rechts die Midouze und links unter sehr vielen kleinen Flüs- sen, hier Gavcn genannt, die Eave de Pau auf. Zusatz. Die Küstenflüsse im Gebiete des biscaischen Mecres; von N. nach <§. gezählt: a) Nördlich von der Loire auf der Halbinsel Bretagne: Die Aulne, der Blavet, die Vitame, mit der Ille und dem Oust auf der rechten Seite. (Dieser Fluß, in Verbindung mit der zum Kanal fließenden Rance, schließt die Halbinsel Bretagne ab.) b) Zwischen der Loire und der Garonne. Die Sevre niortaise deren Mündung der J«le de Re ge- genüber; die Charente mündet vor der Insel Oleron. c) Zwischen Garonne und Adour. Die Eyre, Müssdung in dem Bassin von Arcachon einem Strandsee (Haff). 3) Südlich vom Adour. Die Bidasoa, ein kleines Küstenflüßchen, das im aüßersten Winkel der französischen Bucht dem Meere zueilt; bemer- kenswerth, weil es auf der Gränze liegt zwischen dem Stamm des europäischen Vestlandes und seinem Gliede der hesperischen Halbinsel. In der Mündung der Bidasoa liegt ein klein Flußeiland, die Konferenz-Insel. Wir stehen hier am aüßersten Westende des Kontinen- taldrciecks von Europa und müßten nun hinübergehen auf das iberische Halbinsellaud, das seiner Stellring nach den Uebergang bildet von den Stromsystemen des atlantischen Oceans zu denen seines Gliedes, des mittelländischen Mee- res; doch bevor wir uns zu dieseni Ucbergange wenden, wol- len wir in einem besondern Paragraphen einen Blick wer- fen auf §.137. Die strömenden Wasser de-r britischen Inseln, weil diese Inseln im. atlantischen Ocean belegen sind. Durch Meereswogen raümlich beschränkt kann sich auf Inseln das Fließende nicht zu großen Stromsystemcn entwickeln; kaum dem Boden entquollen stürzt das Wasser in die benachbarte See, um sich mit dem allgemeinen Wasserpaß der Erde,

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 297

1830 - Berlin : Reimer
297 brochen und ausgcfurcht sind. In diesem mannichfaltigen Gemisch treten jedoch drei Gruppen vorzugsweise hervor: im Süden des Berggürtcls, in seiner Mitte und im Nor, den. Keine derselben übersteigt die Höhe von 6000', sie gehören also zu den Mittelgebirgen. Erlaüterung 1. Die südliche Gruppe, Hochfrank- reich. Aus der flachen schmalen Küsten terra sse Lan- guedoc, welche den Golf von Lion zwischen dem Rhone Delta und der Audemündung, und darüber hinaus, in einer Breite von nur 4 Meilen umgiebt, steigen die Höhen dieser Gruppe auf, die sich als ein geraümiges Hochland niederer Art nordwärts verbreiten bis zur Vereinigung des Allier mit der Loire und bis zur Seine Quelle, westwärts bis zur Quelle der Charente. Gegen O. fällt dieses Hochland in das tiefe Rhonethal ab, welches die Scheidung macht gegen das Al- penland. Hochfrankreich hat die Gestalt eines Trapezes, dessen größte Diagonale von Ssw. nach Nno. beinahe 70 b. Meilen lang ist, während die kleine von So. nach Nw. 45 M. zählt. Nur auf der No. Seit« durch eine schmale Wergzunge mit den übrigen Theilen des Gürtels zusammen- hangend steigt Hochfrankreich auf allen Seiten aus dem tiefen Niveau der es umlagernden Landschaften, Stromthäler em- por, wie eine Berginsel , eine armenische Berginsel im ver» Düngten Maaßstabe, jedoch mit dem Unterschiede, daß diese auf dem hohen Unterbau der Plateauä von Aserbeidschan und Anadoli stehet. In den Quellbezirken der Loire, des Allier, Lot, Avey- ron, Tarn und der Ardeche liegt der Kern von Hochfrank« reich, lauter geraümige Vergebenen, die Hochterrasse von Belay, Gevaudan und Vivarais, in einer mittlern Höhe von 3000' über dem Meere. Von diesem Plateau lauft gegen Sw. die Bergkette der Sevennen aus, auf der Wasserscheide zwischen den Garonnezuflüssen und dem Golf von Lion, steil fällt sie in mehreren Absätzen zur Küstenter- rasse von Languedoc hinab. Nordwärts verlängert sich die Hochterrasse dreizackforznkg in schmalen Plateaus: die erste oder westliche Zacke auf der Wasserscheide zwischen Dordogne und Allier, das Plateau der Auvergne; die zweite oder mittlere Zacke zwischen Allier und Loire, das Plateau von Forez, die dritte oder östliche Zacke zwischen Loire und Rhone, das Plateau von Lyonnais und Charo- láis, das in Verbindung mit den Sevennen den Ostrand von Hochfcankreich ausmacht. Diese schmale Vergebenen sind durch bedeutende Gipfelerhebungen ausgezeichnet, die 2500' und mehr über das allgemeine Niveau der Hochterrasse'her- vorragen; so in der Auvergne, von S. nach N. gezählt: der Cantal 5600' über dem Meere; der Most Dor6 an der

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 298

1830 - Berlin : Reimer
298 fr ' Quelle der Dordogne 5820'; der Puy de Dome 455q', auf der Skordspitze dieses Plateauzuges. Auf dem mittlern Pla- teau , im Forez, steht der Bergkegel Pierre sur Haute 5964' über dem Meere, und als nördliches Promontorium die Cim e s d e la M ad e lein e 4380'. Auf dem Plateau des Oftrandes der Mezenc, an der Loirequelle, 5400' und der Mont Tarare, der Vereinigung der Saone und der Rhone gegenüber 4350' über der Meeresfläche. Die zwischen diesen drei Plateauzügen liegenden Parallelthäler der Loire und des Allier, enlst-ehen auf der Hochterrasse in einer Höhe von 4340', liegen aber an den Ausgangen aus dem Hochlande nur noch 780' über dem Meere, woraus sich die bedeutende Sen- kung des Hochtales gegen 9t. ergiebt, die Loire durchbricht in ihrem obern Laufe einige Querketten, welche dammartig zwischen dem Ostrand des Hochlandes und dem Forez-Plateau liegen. Das Alljerthal heißt am Fuße des Puy de Dome die Limagne. Nur auf der Ost- und Südseite fallt Hochfrankreich un- mittelbar in die Tiefe hinab, in das Rhonethal und zur Küste; nicht so auf der West - und Nordseite. Hier senkt es sich zwar jäh aber nicht in so bedeutender Größe als dort in vorliegende Stufenlandschaften: gegen Sw. in die Ter- rasse Rouergue zwischen den Seoennen und der Dordogne, welche in einer mittleren Höhe von 1800' über dem Meere steht, geraümige Vergebenen ohne Gipfelerhebung, die mit einem, dem Garonnelauf parallel ziehenden und von diesem Strome 6 Meilen entfernten, Randabsatz abfallen in das Tiefland von Guienne und Gaskogne, welches zu beiden Seiten der Garonne und über den Adour hinaus aus- gebreitet liegt und, mit der Küstenterrasse von Languedoc zusammenhangend, von Meer zu Meer reicht. — Gegen Nw. fällt Hochfrankreich in die Terrasse des Limou- sin ab, welche zwar nicht höher zu stehen scheint als die Rouergue, aber nicht unbedeutende Gipfelerhcbungen aufzu- weisen hat, die ap den Quellen der Vienne und Creuse bis auf 4000' steigen. Limousin senkt sich allmählig. zwischen der Charente, Vienne und Creuse in die Tiefebenen des Poitou und der Touraine auf der linken Seite des untern Loirelaufs. — Im 9t. endlich liegt dem hohen Frank- reich die Terrassse von Bourbonnais und Morvan vor, die in einer Breite von circa 12 d. Meilen von der Creuse über die Loire hinüber bis zur Seinequelle reicht. Auch diese Terrasse besteht wie die von Rouergue aus wel- lenförmigen Flächen ohne Bergformen, .in der westlichen Hälfte circa 800' absolut hoch; in der Mitte, wo sie von der Loire durchbrochen wird, mrx 500'; gegen Osten im Quellbezirk des Arroux und der Ponne 1200' hoch. Hier verbindet sie sich mit dem N. Abfall der Vergebene des Charolais; beide ver- eint ziehen auf der Wasserscheide zwischen dem englischen Ka-

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 211

1830 - Berlin : Reimer
211 c) Im Unterlauf. Die Erft; die Maas; die Schelde. Erläuterung 5. Unter diesen Nebenflüssen sind die bedeu- tendsten: die Aar,-die Mosel, die Maas und die Schelde. Die Aar. Ihre Quelle ist nur 6 Meilen W. vom Rem de Toma entfernt- Ihr Stromlauf ist im Allgemeinen gegen N. gerichtet; zuerst No-, dann N., dann W. indem sie durch den brienzer und thuner See fließt, dann Nnw. und W., zuletzt No. zuin Rhein, den sie in der Zone der Strom- schüsse, unterhalb des laufener Falls erreicht. Idre Zuflüsse sind, auf der rechten Seite: die Emmen; die Reuß, deren Quelle zwischen den Quellen der Aar und des Rheins liegt, durch den Vierwaldstätter See geht und einen Abfluß des zug>r Sees aufnimmt; die Limmat aus dem wallenstedter See, mit der Lint durch den züricher See. — Auf der linken Seite: die Simmen; die Sane; die Thiele, ein Abfluß des bieler, neuchateller und murtener Sees. Die Mosel ( Moship ), die Quelle dieses Flusses liegt ungefähr 9 d Meilen Nw. von der Stelle des Rhein-, wo dieser aus seinem Oberlauf in den Mittellauf üvergeht. Nor, maldirektion nördlich: Nw' , N , Nno Zuflüsse, rechts: die Meurthe; Seille; Saar mit der Blies; — links r die Süre mit der Our; die Kyll. Die Maas (Meuse), der größte Nebenfluß de» Rhein- auf dessen linken Seite. Seine Quelle liegt in derselben Richtung vom Rhein wie die der Mosel, nur um 13 Meilen weiter gegen Westen. Die Normaldirektion der Maas ist durchaus nordwärts mit' abwechselnder geringen Neigung theils gegen Nw , theils gegen No.; im untersten Lauf wendet sie sich der Normaldirektion des Rhein-Unterlaufs folgend, gegen W. zum Delta. Zuflüsse, rechts: die Semoy, die Lesse, Ourte, Roer (sprich Ruhr), Niers; links: die Sa», bre von Sw. nach No. der Maas im Mittellauf zufließend; die Dommel. Die Schelde (Escant'', ihre Quelle liegt weit im Nw. der Maasquelle, von dieser .^5 bis 40 d. M entfernt, be- nachbart mit der Sambre « Quelle. Richtung: N., No., N.; Mündung im westlichsten Theil des Delta. Zuflüsse, rechts: die Haine; Vender; Rüpel mit der Senne, Dyle, Neethe; — links: die Scarpe, die Lys. Erlaüterung 6. Das Rhein-Delta. Das größte Delta in Europa, das sich vom Ostrande des Zuyder Zees bi« in die Nähe des Eingangs zum Pas de Calais erstreckt, d. i: i von No nach Sw. in einer Länge von circa 40 d. Meilen; f bei einer durchschnittlichen Breite von 10 bis 15 Meilen. Zu diesem Delta gehört die Halbinsel Nordholland (S. 115); mit derselben hat es einen Flächeninhalt vo» etwa 400 d. Ge- viertmeilen. Der nordöstliche Theil dieses Deltas heißt Gel- 0 2

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 213

1830 - Berlin : Reimer
213 undsüd-Beveland, Walcheren. — Nördlich vom onden Rhyn gegen het N hin das Harlemmer Meer, ein See, (Lagune). Erlaüterung 7. Der Mündungsarm, welcher den Namen Assel führt, nimmt von O. her einen Fluß Berkel auf. Oest- lich von der Assekmündung fallt in die Zunder Zee die Wechte, deren Quelle dem Emsgebiet benachbart ist; die Richtung des Laufs ist N. und W. Zusatz. Der nordarlantische Ocean, so wie die Nordsee em- pfangen aus der skandinavischen Halbinsel, die diesen Meer- gewässern ihre Westseite zuwendet, keine Landgewässer von Bedeutung; hier stürzen nur kleine Bäche ins Meer ver- mittelst der Fiorden, welche die hydrographische Hauptei- genthümlichkeit dieser Seite des nordischen Halbinsellandes ausmachen (vergl. §. 69. Erl. 2. S. 112.). Anders verhält es sich indessen mit den Untergliedern der Nordsee, die wir unter dem Namen des Skagerracks und Kattegats kennen. Das Skagerrack nimmt,aus der Halbinsel im Christiania Fiord auf, die von N. nach S. strömenden Flüsse Brammen und Glommen, unter denen der letztere aus dem Öresund See kommt und die, den Miösen See durchfließende Louger Elv empfängt. Zum Kattegat fließt, Skagens Horn gegenüber, die Göta Elv aus dem Wenern See (nach dem Ladoga und Onega der größte See Europas), der seinerseits die Clara Elv aus dem Fämund See aufnimmt. Das Kattegat nimmt ferner auf, aus der jütischen Halb- insel die Guden Aa durch den Randers Fiord. §. 135. Das Stromsystem im Gebiete des Aermel- * sunds. Dem Meergebiete des englischen Kanals gehöret nur ein Stromsystem an, das der Seine, und einige Küstenflüsse. Das Gebiet der Seine liegt westlich vom Rhein- gebiet: die Quelle der Seine südwestlich vom Ursprung der Maas, 11 d. Meilen davon entfett. Die Normaldirek- tion dieses Flusses ist Nw. ; die Mündung im Kanal, öst- lich von der Halbinsel Cotantin. Erlaüterung. Nebenflüsse,— auf der rechten Seite: die Aube; die Marne mit dem Ornain und Ourcqs'bie Oise, dev links die Aisne zufließt; — auf der linken Seite: die Nonne mit dem Armen§on, der Loing, die Eure. Zusatz. Küstenflüsse. Zwischen dem Rhein» und Seine Ge- biet: die Somme, deren Quelle der Scheldeguelle benach- bart ist; Richtung des Laufs, westlich. — Westlich, vom Seine Gebiet: die Orne, die Rance.
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# Name Treffer  
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